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Was ist NewCode NLP

Patrik Shnawa, John Grinder und Mario Grabner bei dem gemeinsamen NewCode Seminar in Wien

John Grinder, der Miterfinder des NLP, bezeichnet den NewCode als die Weiterentwicklung des klassischen NLP (Classic Code). Doch was genau ist neu bzw. was genau kann der NewCode, was das klassische NLP nicht kann?

Diese Fragen möchten wir hier in diesem Beitrag beantworten. Du findest sozusagen einen chronologischen Streifzug vom Übergang vom Classic Code zum NewCode bis hin zu den Techniken, die heute als NewCode bezeichnet werden.

Vorwegnehmen möchten wir jedoch gleich eines: Der NewCode ersetzt das klassische NLP keineswegs. Die Werkzeuge des Classic Codes haben in der Vergangenheit schon Millionen von Menschen geholfen, und das werden sie auch weiterhin. Der NewCode ist eine Aufwertung deines Methodenkoffers, damit du noch flexibler agieren kannst. Darüber hinaus wirst du an Themen arbeiten können, bei denen das klassische NLP an seine Grenzen stößt.

Genau aus diesem Grund ist der Classic Code auch Grundvoraussetzung für das Erlernen des NewCodes. Er mag zwar auf den ersten Blick recht einfach erscheinen, jedoch braucht es einiges an NLP-Grunderfahrung und Einsatz, um ihn in vollem Ausmaß begreifen zu können. Mit dieser Seite machen wir den Anfang.

DAS N-STEP REFRAME

-BRÜCKE VOM KLASSISCHEN NLP ZUM NEWCODE

Der wohl zentralste Unterschied zwischen dem klassischen NLP und dem NewCode ist die Einbeziehung des Unterbewussten in den Veränderungsprozess. Das erste Format aus dem klassischen NLP, das sich diesen Unterschied zunutze macht, ist das 6-Step Reframe.

Aus diesem Grund bildet dieses Format auch die Brücke zum NewCode. Was genau wir mit Einbeziehung des Unterbewussten meinen, kannst du rechts in der kleinen Box erkennen.

Schon ab dem 2. Schritt beginnen wir hier eine Kommunikationsbasis mit unserem Unterbewussten aufzubauen.

Solltest du noch nicht genau wissen, worum es dabei geht, findest du gleich im Video unten einen Live-Seminarausschnitt von John Grinder zu diesem Thema:

Der Grund, warum es heute N-Step heißt, ist einfach erklärt. Da wir mit unserem Unterbewussten sprechen und keinen Einfluss auf die Antworten haben, kann es sein, dass wir nicht nur Ja-Signale bekommen, sondern auch mal ein Nein. Theoretisch kann das Format daher unendlich viele Schritte haben, mindestens jedoch 6.

Dieses Format ist übrigens das einzige bekannte aus dem Classic Code, das dem Unterbewusstsein die Verantwortung für die Veränderung überträgt. Wir werden gleich anhand von mehreren Beispielen sehen, dass das klassische NLP hauptsächlich mit bewussten Prozessen arbeitet.

Warum hier aber großes Potenzial ungenützt bleibt, erzählen wir dir im nächsten Abschnitt.

[box type=“info“] Das N-Step Reframe (früher: 6-Step Reframe)

  1. Identifiziere zu veränderndes Verhalten aus 3. Position.
  2. Baue eine Kommunikation mit deinem Unterbewusstsein auf.
  3. Abklären von positiver Absicht des Verhaltens (Frage ans Unterbewusste).
  4. Unterbewusstes beauftragen, mindestens 3 neue Verhalten zu generieren, die der positiven Absicht des ursprünglichen Verhaltens entsprechen.
  5. Unterbewusstes fragen, ob es die Verantwortung für den Veränderungsprozess übernimmt.
  6. Öko-Check

[/box]

 

OFT WISSEN WIR NICHT BEWUSST, WAS UNS AUFHÄLT ODER BREMST.

Wie gerade beschrieben, arbeitet das klassische NLP mit bewussten Ressourcen und Prozessen. Das Problem hierbei ist aber, dass wir oft gar nicht wissen, was uns in einer schwierigen Situation fehlt.

  • Warum fällt es vielen Menschen so schwer, vor Gruppen zu sprechen?
  • Warum haben manche Angst vor Spinnen?
  • Warum hörst du immer wieder kurz vorm Ziel auf?
  • Warum stresst dich diese eine bestimmte Situation so?

 

Würden wir es wissen, wäre es ja einfach, all unsere Probleme zu lösen. Wobei auch nicht immer. Nehmen wir zum Beispiel Gewicht abnehmen. Im Prinzip weiß jeder, wie es geht. Weniger Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht. Und trotzdem scheitern viele immer wieder daran. Warum? Weil es offensichtlich nicht das Wissen alleine ist, sondern etwas, das darunter liegt. Es liegt irgendwo vergraben in unserem Unterbewusstsein. Wenn diese Prozesse also nicht im Bewusstsein liegen, warum versuchen wir es dann auf bewusster Ebene zu lösen?

Diese Frage hat sich auch John Grinder bei der Entwicklung des NewCodes gestellt. Im klassischen NLP und vielen anderen Coaching- und Therapietechniken geht es oft darum, Dinge ins Bewusstsein zu rufen, um sie durch das Verständnis darüber lösen zu können. Dies dauert mitunter recht lange und wirkt nicht immer. Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir, dass das klassische NLP fast ausschließlich auf bewusster Ebene arbeitet.

 

DIE LIMITATIONEN DER KLASSISCHEN FORMATE

Schon im ersten Abschnitt haben wir angemerkt, dass die klassischen Formate durchaus ihre Berechtigung haben. Mehr noch, sie sind immer noch unglaublich wirksam und helfen Menschen rund um den Globus. Dennoch können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Formate das eine oder andere Mal an ihre Grenzen stoßen. Nämlich genau dort, wo wir auf bewusster Ebene nicht mehr weiterkommen. Im klassischen NLP geht es sehr stark darum, bewusste Veränderung herbeizuführen. Dies drückt sich in den Formaten zum Beispiel durch folgende Fragen aus:

  • Welche Ressourcen könntest du noch brauchen?
  • Wo in deiner Vergangenheit liegt der erste Auslöser?
  • Wie sehen die Submodalitäten aus?
  • Wie möchtest du die Submodalitäten verändern?

 

All diese Fragen lassen sich aber nur bewusst beantworten. Hier setzt der NewCode an. Es gibt Möglichkeiten, wie wir mit unserem Unterbewussten kommunizieren können. Um genau diese Probleme zu lösen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

In den Kästchen unten findest du ein paar Classic-Code-Formate. In rot haben wir die Stellen markiert, in denen auf bewusster Ebene Interventionen erfolgen. Wir laufen hier Gefahr, an der unbewussten Intention vorbei zu arbeiten.

[box type=“info“] Visual Squash

  1. Teile identifizieren.
  2. Sinnesstarke Repräsentation (VAKOG) der Teile in den Händen bilden.
  3. Kommunikation mit Teilen aufbauen und Intention der einzelnen Teile erarbeiten (Chunk-up).
  4. Ressourcen teilen.
  5. Teile zusammenführen und integrieren.
  6. Future Pacing / Test[/box]


[box type=“info“]Fast Phobia

  1. Finde eine Situation, die dich belastet.
  2. Stell dir vor, du sitzt in einem Kino. Suche dir einen Platz in den vorderen 5 Reihen – sollte das Gefühl der Angst zu stark sein, schwebe aus deinem Körper heraus und nimm einen Platz in den oberen Reihen ein. Sieh dich selbst, wie du im Sessel sitzt und die Leinwand beobachtest. Sollte auch das nicht ausreichen, verwende weitere Dissoziationen. Nimm den Platz im Vorführraum ein und sieh dich selbst, wie du in den oberen Reihen sitzt und dich dabei beobachtest, wie du im Sessel sitzt und die Leinwand beobachtest, etc.
  3. Auf der Leinwand siehst du ein Standbild in Schwarzweiß von der Situation vor dem unangenehmen Ereignis, also eine Situation, in der noch alles okay ist.
  4. Der Schwarzweißfilm beginnt vorwärts zu laufen und du siehst dich selbst in diesem Film.
  5. Nach Ende der unangenehmen Situation hältst du den Film an, machst ihn farbig und begibst dich direkt in dieses Bild, sieh durch deine eigenen Augen, was du gesehen hast, als du diese Situation erlebt hast.
  6. Lasse nun den Film in doppelter Geschwindigkeit und Farbe rückwärts laufen zurück bis zum Anfang. Alles bewegt sich rückwärts und auch der Ton läuft rückwärts. Zurück am Anfang des Films begibst du dich wieder aus dem Film und setzt dich in den Kinosessel.
  7. Schritte 5 bis 7 wiederholst du nun einige Male. Achte dabei darauf, dass der Prozess immer schneller wird.
  8. Teste, ob sich die Angst bereits verändert hat.
  9. Future Pace: Stelle dir eine Situation vor, in der du bisher Angst hattest und die du ab jetzt erfolgreich durchleben kannst.[/box]

 

[box type=“info“]Change History

  1. Finde eine Situation bzw. ein belastendes Gefühl aus der Vergangenheit, das du verändern möchtest.
  2. Stell dir deine Zeitlinie auf dem Boden vor. Markiere dir in Gedanken den Beginn und den Verlauf deiner Timeline.
  3. Begib dich auf der Zeitlinie entlang in die Vergangenheit bis zu einem Moment, in dem du in dieser Situation oder in diesem Gefühl warst (das du verändern willst).
  4. Geh noch ein Stück weiter bis kurz vor die Situation.
  5. Steige nun aus der Timeline und gib deinem früheren Ich von außen die Ressourcen, die es benötigt, um die Situation besser zu meistern (kann beliebig oft wiederholt werden).
  6. Steige zu deinem früheren Ich in die Timeline und gehe gemeinsam durch die Situation bis in die Gegenwart.
  7. Schaue (oder gehe) alleine Richtung Zukunft und beobachte, wie sich die Situation für dich verändern würde, wenn du sie das nächste Mal (oder eine ähnliche Situation) erlebst (Future Pace).[/box]

 

WAS WÄRE, WENN WIR DIREKT MIT UNSEREM UNTERBEWUSSTSEIN KOMMUNIZIEREN KÖNNTEN?

Unser Unterbewusstsein hat weder Stimmbänder, eine Zunge noch Lippen. Es kann dir nicht mit Worten seine Anliegen beschreiben. Da wir jedoch wissen, dass jeder neurologische Vorgang auch gleichzeitig eine physiologische Reaktion hervorruft, verwerfen wir an dieser Stelle die Annahme von der Trennung zwischen Körper und Geist. Diese Trennung existiert nur in Büchern. Wir sind also ein komplexes System, das sich intern reziprok beeinflusst. Und weil unser Unterbewusstes eben keine Worte an uns richten kann, nutzt es unseren Körper, um mit uns zu sprechen. Du kennst das bestimmt:

  • Eine kleine Muskelzuckung.
  • Ein Ziehen oder Stechen im Körper.
  • Wärme- oder Kälteempfinden.
  • Ein Kribbeln oder Kitzeln.
  • Oder diverse Schmerzen.

 

Bestimmt hast du all diese Empfindungen bereits viele Male wahrgenommen. Wahrscheinlich hast du die meisten davon ignoriert. Doch hast du dich schon Mal gefragt, warum du das fühlst?

Immerhin beschließt du ja nicht, jetzt ein Kribbeln verspüren zu wollen oder ein Ziehen oder Stechen im Körper. Und trotzdem ist es da. Da du es nicht bewusst beeinflussen kannst, muss es woanders herkommen. Richtig. Aus deinem Unterbewussten.

All das sind Versuche, mit dir Kontakt aufzunehmen. Die Gründe sind bei jedem Menschen verschieden. Unser persönliches Lieblingsbeispiel ist der Umgang mancher Menschen mit Schmerzen wie Kopf- oder Bauchweh. Was tun viele? Tabletten schlucken, damit die Schmerzen weniger werden. Dabei töten wir damit nur das Signal und keineswegs behandeln wir damit die Ursache.

Dabei können wir all diese Signale und sogar Schmerzen nutzen, um unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren, in Einklang mit unserem Unterbewussten zu kommen und ja, mit unserem Unterbesetzten zu sprechen. Wie genau das geht, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Kurzer Disclaimer: Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass jegliche Art von physischen Beschwerden zusätzlich mit einem Arzt abgeklärt werden sollte.

 

KOMMUNIKATION MIT UNBEWUSSTEN SIGNALEN

Wie oben schon beschrieben, ist unser Körper das Sprachrohr unseres Unterbewusstseins. Du hast wahrscheinlich schon erkannt, dass du jeden Tag viele Signale bekommst. Wir können diese bereits vorhandenen Signale nutzen oder unser Unterbewusstes einfach nach neuen Signalen fragen. Du wirst überrascht sein, wie präzise die Antworten sind, die du bekommen wirst.

Ziel ist es, ein spezifisches Signal für „Ja“ und ein weiteres für „Nein“ zu etablieren. Ganz wichtig dabei ist, dass du das Signal nicht bewusst beeinflussen kannst. Ein bloßes Fingerzucken wäre dabei nicht geeignet, da du das ja auch bewusst replizieren kannst. Es sei denn, es fühlt sich wirklich anders an.

Hast du die beiden Signale etabliert, kannst du jede nur erdenkliche geschlossene Frage stellen, die du dir nur vorstellen kannst. Darin liegt unglaubliches Potenzial, weil wir somit direktes Feedback für unsere Handlungen aus unserem Unterbewusstsein erfragen können. Oft wissen wir ja vorab nicht, ob unsere Taten in vollem Ausmaß für uns ökologisch sind. Ab jetzt schon.

Generell fühlt sich diese Kommunikation wie ein inneres Team an. Du kannst Intentionen von Beschwerden erfragen, neue Wahlmöglichkeiten in Verhalten generieren und mit dir selbst einen unterstützenden Heilungsprozess zu konventionellen Methoden aushandeln.

Bestimmt möchtest du schon wissen wie genau das geht. Wir möchten dich nicht länger auf die Folter spannen.

 

WARUM MIT DEM UNTERBEWUSSTSEIN KOMMUNIZIEREN?

Der Aufbau der Kommunikation sieht grundsätzlich sehr einfach aus. Ist es in Wirklichkeit auch. Die meisten Menschen können schon beim ersten Mal unbewusste Signale etablieren.

Im Kasten unten findest du den genauen Ablauf. Wenn du willst, kannst du es gerne jetzt testen.

[box type=“info“]Kommunikation mit unbewussten Signalen

Schritt 1: Kommunikation starten:

„ Liebes Unbewusstes, ich möchte mit dir zusammen für das Thema XY eine Lösung finden, da ich mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden bin. Ich möchte eine Lösung finden, welche für mich einerseits ökologisch und andererseits sinnvoll ist und dafür benötige ich deine Unterstützung. Ich benötige dazu von dir zwei unterschiedliche Signale, JA und NEIN, damit wir in Zukunft besser zusammen arbeiten können.“

Schritt 2: Ja-Signal:

Nach dieser kurzen Einleitung gehst du dazu über das JA-Signal zu elizitieren. Frage dazu einfach dein Unbewusstes, nach einem klaren und eindeutigen Signal für Ja. Spüre dann in dich hinein und achte darauf, ob du irgendwo im Körper eine Empfindung wahrnehmen kannst. Danke dem Unbewussten für die Zusammenarbeit und warte, bis das Signal sich wieder legt.

Schritt 3: Test:

Nun kommt der Test: Versuche das Signal bewusst herbeizuführen oder zu verändern. Wenn es gelingt, war es nicht unbewusst (-> neues Signal elizitieren). Wenn es nicht bewusst herbeigeführt oder verändert werden kann, ist es ein unbewusstes Signal.

Schritt 4. Nein-Signal:

Wiederhole den Prozess für ein Nein Signal.

Du bist jetzt bereit, mit deinem unbewussten durch JA-NEIN-Fragen zu kommunizieren[/box]

Bedenke aber, dass dies wie in einer guten Freundschaft funktioniert. Je mehr Zeit du dir für dich nimmst, desto inniger wird die Beziehung. Sei nicht böse, wenn es mal nicht klappt, immerhin hast du diesen Bereich wahrscheinlich die letzten Jahrzehnte vernachlässigt. Je öfter du übst, desto stabiler wird die Beziehung und desto mehr ist möglich.

Unten findest du ein Video eines Formats, das in unserem Medical NewCode Seminar vorkommt. Es nennt sich „Healer Within“ und bewirkt genau das, was es verspricht. Es hilft dir, dich selbst von innen heraus zu heilen.

Insgesamt ist das hier die absolute Grundlage. Nachdem du die Kommunikation erfolgreich aufgebaut hast, kannst du viele tolle Dinge damit machen. John Grinder und Carmen Bostic zeigen dir die Möglichkeiten. Die wohl bekanntesten sind übrigens das eingangs beschriebene „N-Step Reframe“ und der „Healer Within“.

 

WAS BEEINFLUSST UNSEREN ZUSTAND UND UNSER VERHALTEN?

Stell dir mal vor, du kommst in eine neuartige Situation, die du noch nie zuvor erlebt hast. Du kennst auch nichts Ähnliches. Im Erwachsenenalter erleben wir das wahrscheinlich selten, als Kinder sehr häufig. Deine interne Repräsentation (IR) sieht also wie eine blanke Landkarte aus, ein unbeschriebenes Blatt Papier.

Durch eine neue Erfahrung, den externen Reiz, füllst du die Landkarte. Du generalisierst, tilgst, verzerrst, bis du zu einer internen Repräsentation des Ereignisses gelangst. Diese Repräsentation wird intern so abgespeichert, dass sie für dich Bedeutung erlangt.

Du bewertest die Situation subjektiv, positiv, negativ, in den unterschiedlichsten Facetten. Die subjektive Bewertung beeinflusst deine Gefühle, welche sich auf deinen Zustand (State) auswirken. Dieser wiederum beeinflusst dein Verhalten.

Kommst du später wieder in diese oder eine ähnliche Situation, greifst du auf deine vorhandene Repräsentation zurück. Du erlebst sie also wieder, in gleicher oder ähnlicher Art und Weise.

WAS IST ÜBERHAUPT EIN PROBLEM?

Probleme sind immer subjektiv, basierend auf unseren Erfahrungen, Glaubenssätzen und Filtern. Doch wie genau entstehen diese Probleme? Genau sagen kann das niemand, ein Erklärungsmodell haben wir dir im letzten Abschnitt geliefert.

Ein Problem entsteht also erst dann, wenn du eine Situation subjektiv negativ bewertest und diese dich auch in Zukunft negativ beeinflusst.

Wir haben nun unterschiedliche Möglichkeiten, damit umzugehen bzw. das Problem zu lösen. Im folgenden Abschnitt erklären wir dir die unterschiedlichen Herangehensweisen des klassischen NLP im Vergleich zum NewCode.

 

DER ANSATZ DES KLASSISCHEN NLP

Im klassischen NLP arbeiten wir direkt an der internen Repräsentation. Wir können zum Beispiel an den Submodalitäten arbeiten, um visuelle, auditive und kinästhetische Eindrücke zu verändern. Wir wissen, dass die subjektive Bewertung auch von den Submodalitäten abhängt. Eine Veränderung färbt sozusagen die Landkarte um, und dadurch ändert sich der State automatisch.

Auch wenn wir neue Ressourcen in der Situation hinzufügen, werden sich über Umwege die Submodalitäten ändern und auch unser Zustand. Außerdem bringen wir andere Repräsentation mit ein, was zu einer Überlagerung führt. Das kannst du dir vorstellen, als würdest du eine andere, positiv bewertete Landkarte einfach drüberlegen.

Das Meta-Modell verfolgt eine andere Strategie. Damit können Informationen aus der Tiefe an die Oberfläche gebracht werden. Somit können Interventionen noch gezielter gesetzt werden, und oft führt die Bewusstwerdung zu einer subjektiven Erleichterung oder liefert Ansatzpunkte für weitere Vorgehensweisen.

Alle Interventionen haben jedoch gemeinsam, dass sie auf bewusster Ebene ablaufen. Wenn das Problem in der Tiefe liegt, woher könnten wir wissen, welche Ressourcen wir brauchen? Woher können wir wissen, welche Submodalitäten wir wie verändern sollen?

Die Antwort: Können wir nicht. Und dennoch funktionieren die Techniken, vor allem wenn der Coach gut auf den Klienten kalibriert ist. Zu 100 % können wir jedoch nie wissen, ob die Intervention auch für das Unterbewusste ökologisch ist, kommt sie doch aus dem Bewusstsein. Dies kann dazu führen, dass zwar kurzfristige Veränderungen eintreten, aber nie bis zur Wurzel vorgedrungen wird und das Problem wieder kommt.

 

WO SETZT DER NEWCODE AN?

Der NewCode setzt an anderer Stelle an. Er arbeitet nicht an der internen Repräsentation, sondern direkt am State. John Grinder meinte: „Wenn der einzige Zweck im klassischen NLP darin besteht, indirekt den State zu beeinflussen, warum arbeiten wir nicht direkt am Zustand?“

Auf Basis dieser Überlegung beobachtete er Menschen in ressourcenarmen Zuständen und auch Menschen in ressourcenreichen Zuständen. Überlege dir doch mal selbst. Wie fühlst du dich in ressourcenarmen Zuständen? Was denkst du dir? Was passiert in deinem Körper? Diese Frage haben wir vielen Menschen gestellt, und fast immer bekommen wir die selben Antworten:

  • „Ich fühle mich dann irgendwie schlecht.“
  • „Ich fühle mich unsicher.“
  • „Ich habe Angst.“

 

Auch Glaubenssätze gehen in diesen Momenten durch den Kopf:

  • „Ich kann das nicht.“
  • „Das schaffe ich nie.“
  • „Ich bin viel zu schlecht.“
  • „Ich kann mich nicht durchsetzen.“

 

Und all das nur, weil wir irgendwann gelernt haben, in einer derartigen Situation so regieren zu müssen. Du erinnerst dich an das Beispiel mit der Landkarte von vorhin. Im Gegensatz dazu gibt es das alles nicht in ressourcenvollen Zuständen. Man könnte es auch Flow bezeichnen. Oder High Performance State, wie John Grinder und Carmen Bostic dazu sagen. In einem derartigen Zustand sind wir voll im Fokus. Im Hier und Jetzt. Keine Vergangenheit, die uns beeinflusst. Keine Glaubenssätze. Alles scheint möglich. Fast so wie ein kleines Kind, das einfach tut, ohne über Konsequenzen nachzudenken.

In so einem Zustand hat unser Unterbewusstsein vollen Zugriff auf alle Ressourcen. Unser Verstand ist quasi auf Autopilot und dennoch unglaublich leistungsfähig. Um genau diesen Zustand geht es im NewCode. John Grinder und sein Team haben diesen High Performance State erforscht und herausgefunden, wie er hervorgerufen werden kann. Diese Technik ist das Kernstück im NewCode. Welche Auswirkungen das hat, erfährst du im nächsten Abschnitt.

 

DER NEWCODE-UNTERSCHIED!

Der NewCode arbeitet nicht mit Formaten, sondern mit NewCode Games. Trotz der spielerischen Bezeichnung steckt dahinter aber ein ausgeklügeltes System. NewCode Games dienen nämlich dazu, Menschen in eine High Performance State zu bringen. John Grinder und Carmen Bostic haben über die Jahre hinweg die Kriterien identifiziert, um in einen derartigen Zustand zu gelangen. Daraus entwickelten sie eine Toolbox an unterschiedlichsten Formaten, die allesamt diesen Kriterien folgen und als NewCode Games bezeichnet werden.

Was genau diese Kriterien sind, erfährst du im nächsten Abschnitt. Vorher möchten wir jedoch aufzeigen, was ein High Performance State bewirkt. In diesem Zustand ist der Klient total im Hier und Jetzt, keine Vergangenheit, die ihn beeinflusst, keine innere Stimme. Der Körper beginnt sich zu entspannen und gleichzeitig ist er sehr fokussiert. Du erinnerst dich vielleicht an einen Moment, wo du voll im Flow warst. So ungefähr kannst du es dir vorstellen.

Dieser Zustand führt dazu, dass dich keine Glaubenssätze und vergangenen Repräsentationen mehr negativ beeinflussen. Du kannst also in eine neue Situation gehen, als hättest du sie emotional noch nie zuvor erlebt. Dadurch kann das Unterbewusste neue Strategien bilden und Wahlmöglichkeiten schaffen. Das Erleben ändert sich. Dieses Format kannst du jedoch nicht nur anwenden, wenn du vor schwierigen Situationen stehst, dich Ängste plagen oder dich irgendwas zurückhält.

Da neue Strategien gebildet werden, eignet es sich auch besonders gut, wenn du in einem Bereich bereits gut bist und vielleicht nur ein kleines Stück zur Exzellenz fehlt. Die Ergebnisse sind teilweise ebenso unglaublich wie beeindruckend. Das durften wir am eigenen Leib erleben.

 

WIE UND WARUM FUNKTIONIEREN HIGH PERFORMANCE STATES?

Seit Jahrtausenden und über alle kulturellen Grenzen hinweg beschäftigen sich Menschen mit Zuständen und deren Veränderung. Seit jeher wissen wir, dass es zwar auf der einen Seite sehr hinderliche Zustände gibt, andererseits auch extrem förderliche. Shaolin-Mönche beschäftigen sich ihr ganzen Leben, tagein, tagaus, mit ihrem eigenen Körperzustand. Dies befähigt sie Dinge zu tun, die für viele andere Menschen unvorstellbar scheinen. In der westlichen Kultur gibt es gerade einen Begriff, der gerne in Verbindung mit States genannt wird, der Flow-Zustand.

Dabei handelt es sich um einen sehr leistungsfähigen und fokussierten Zustand, bei dem man voll und ganz im Hier und Jetzt ist und keine limitierenden Glaubenssätze bzw. innere Stimme hat. Der ungarische Forscher Mihály Csíkszentmihályi hat sich sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt und schrieb einige interessante Bücher zu dem Thema. Darin wird der Flow wunderbar beschrieben und erklärt, wie nützlich er sein kann. Eine genaue Anleitung, wie man ihn erreichen kann, fehlt. Dabei wäre gerade das der interessanteste Punkt.

John Grinder und Carmen Bostic haben sich dieser Herausforderung gestellt und ein Rezept entwickelt, um Menschen in einen High Performance State zu bringen. Aus dem letzten Abschnitt kennen wir schon die enorme Kraft, die dieser Zustand in der eigenen Entwicklung, aber auch im Coaching einnehmen kann. Es soll hier auch angemerkt werden, dass sich High Performance States durchaus von herkömmlichen Flow-Zuständen unterscheiden. Um es jedoch greifbarer zu machen, reicht uns hier der direkte Vergleich vorerst aus.

Im Kasten unten findest du die Kriterien für einen High Performance State. Es sieht von außen sehr spielerisch aus, jedoch können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass du erst begreifen wirst, wie viel Power in dem Format steckt, wenn du es selbst erlebt hast. Nutze also deine Chance und lerne den NewCode vom NLP Co-Gründer persönlich.

Wir selbst arbeiten seit vielen Jahren fast ausschließlich mit Techniken aus dem NewCode und sind von den Ergebnissen begeistert. Für jeden Coach stellt er eine tolle Erweiterung des Methodenkoffers dar, und wenn du dich persönlich weiterentwickeln willst, warten im NewCode sehr viele tolle Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten auf dich.

 

[box type=“info“] Kriterien für einen High Performance State

  1. Alle Repräsentationssysteme sind involviert.
  2. Aktiviere alle Input-Kanäle (VAK).
  3. Aktiviere alle Output-Kanäle (VAK).
  4. Aktiviere beide Hemisphären.
  5. Anspruchsvolle Aufgaben.
  6. Rhythmus.
  7. Spaß.

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Alles Liebe,

Mario

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
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