Ich weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn du immer wieder auf ein Hindernis in deinem Leben stößt.
Schon wieder eine Situation, die mich aufregt, schon wieder ein Vorfall, der mich verunsichert.
Irgendwie läuft es nicht so richtig rund, Glück haben immer nur die anderen.
Solche Momente blockieren unsere Fortschritte, sie dämpfen unsere Motivation.
Das kann sogar so weit gehen, dass wir eine gewisse Frustration dem Leben gegenüber entwickeln – “Warum immer ich?!”
Aber ich habe gelernt, dass es nicht so sein muss.
Dass es auch anders gehen kann.
Es geht hier nämlich gar nicht wirklich darum, was dir zustößt oder wie oft – es geht darum, wie du damit umgehst.
Und dabei hilft dir folgendes Tool aus dem NLP maßgeblich: Reframing.
Im Kontext Coaching habe ich gelernt, wie kraftvoll es sein kann, unseren Blickwinkel zu verändern und die Art und Weise, wie wir Situationen interpretieren, zu transformieren.
Reframing ermöglicht es uns, unsere Denkmuster zu erweitern und einen frischen, inspirierenden Ansatz für die Bewältigung von Herausforderungen zu finden.
Lies bis zum Ende, um herauszufinden, was Reframing ist und wie du es für dich und deine Klient:innen nutzen kannst.
Was ist Reframing genau?
Stell dir vor, du hast ein wunderschönes Foto eines Sonnenuntergangs und möchtest es in deinem Wohnzimmer aufhängen. Du findest aber nur einen verstaubten schwarzen Rahmen.
Weil du gerade keinen besseren bei der Hand hast, gibst du das Bild in den Rahmen und hängst es auf.
Das Bild, das du vorher so schön gefunden hast, wirkt aber in diesem Rahmen überhaupt nicht. Du hast keine Freude mehr daran und spielst mit dem Gedanken, es wieder abzuhängen.
Doch dann kommt dich eine liebe Person besuchen und bringt dir – wie es der Zufall so will – einen wunderschönen, glänzenden Rahmen mit, der perfekt um dein Bild passt.
Du tauschst den Rahmen aus und siehe da: Plötzlich strahlt dein Bild. Es ist ein Hingucker, das Gold des Rahmens betont die hellen Sonnenstrahlen und verleiht dem Bild einen Glanz, den es davor nicht hatte.
Ich hoffe, dass dir diese kurze Geschichte gezeigt hat, wie viel Unterschied der richtige Rahmen macht.
Denn Reframing ist genau das: den Rahmen auszutauschen.
Und zwar den Rahmen, durch den du deine alltäglichen Situationen siehst – genau die, die dich wütend machen oder für Aufregung sorgen.
Wortwörtlich bedeutet Reframing, etwas „einen neuen Rahmen zu geben“ oder, etwas freier, etwas „umzudeuten“. Dabei geht es darum, Ereignisse, Gefühle, Informationen, Gedanken, etc. in einem anderen Zusammenhang zu sehen.
Dabei erweiterst du deine Perspektive und entdeckst neue Bedeutungen und Möglichkeiten, die vorher vielleicht durch den staubigen Rahmen verborgen waren.
Ist Reframing nur positives Denken?
Ab jetzt kannst du also den Hindernissen in deinem Leben mit einer positiven Einstellung begegnen und sie als Chancen betrachten.
Oh Gott, positive Einstellung – du meinst doch nicht etwa “positives Denken”?!
Ich weiß, ich weiß, positives Denken hat gerade einen negativen Beigeschmack: einfach alle Probleme ignorieren und stets positiv bleiben.
Es kann passieren, dass man in diese Fall tritt, wenn man mit dem Reframing beginnt. Doch Reframing ist mehr als das. Es ist eine Methode, die es dir ermöglicht, die Welt und deine Erfahrungen in ihrer ganzen Vielfalt zu betrachten.
Denn du hast einzigartige Erfahrungen und eine individuelle Art, die Welt wahrzunehmen. Reframing erkennt das an und bietet dir eine Möglichkeit, deine Denkmuster zu erweitern und deine Sichtweise zu verändern. Indem du verschiedene Perspektiven einnimmst, kannst du neue Lösungswege erkennen und innovative Herangehensweisen entwickeln.
Aber Reframing ist kein naives “positives Denken“. Es hilft dir auch, deine emotionalen Reaktionen besser zu verstehen und sie bewusster zu lenken. Du lernst, mit Herausforderungen umzugehen und dich nicht von ihnen entmutigen zu lassen. Reframing fördert eine realistische Sichtweise, die sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte einer Situation berücksichtigt.
Reframing im Coaching
Als ich Reframing für meine Coachings entdeckt habe, öffnete sich für mich – und meine Klient:innen – eine ganz neue Welt. In meinem eigenen Leben habe ich begonnen, meine Denkmuster zu hinterfragen und mich bewusst dafür zu entscheiden, wie ich eine Situation betrachte.
Anstatt mich von Hindernissen entmutigen zu lassen, begann ich, diese als wertvolle Lektionen und Wachstumschancen anzusehen. Es war damals wie ein magischer Schalter, der in meinem Kopf umgelegt wurde.
Ich würde diese Fähigkeit als meinen “Schlüssel zum Erfolg” beschreiben.
Im Coaching geht es hauptsächlich darum, deinen Klient:innen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, mit ihren Problemen umzugehen und ihre Ziele zu erreichen.
Reframing ist dabei eines der effektivsten Werkzeuge, die wir zur Verfügung haben. Es erlaubt deinem Coachee, die Art und Weise, wie er über eine Situation denkt, zu verändern und sich auf das Konstruktive zu fokussieren.
Indem deine Klientin ihre Situation aus einer neuen Perspektive betrachtet, vielleicht aus den Augen ihrer besten Freundin oder einer jüngeren Version ihrer selbst, kann sie Hindernisse in Möglichkeiten umwandeln. Dadurch kann sie neue Lösungsansätze finden, kreative Ideen entwickeln und sich selbst aus der Opferrolle befreien.
Denn seien wir uns ehrlich – das ist es, um was es wirklich geht: Bringe deine Klient:innen raus aus der Opferrolle. Führ sie rein in die aktive Rolle, in der sie voller Selbstvertrauen den eigenen Weg gehen und wieder daran glauben, dass sie mit jeder Situation fertig werden können.
Wie wende ich Reframing an?
Jetzt bist du sicher schon ganz gespannt, wie du dieses spannende Tool einsetzen kannst. Da gibt es unterschiedliche Methoden:
Bedeutungsreframing
Beim Bedeutungsreframing ändern sich weder der Kontext noch die Situation, es ändern sich allein die Gedanken deiner Klientin darüber.
Beispiel: Du kannst dich darüber ärgern, dass dir der Bus direkt vor der Nase wegfährt, oder du konzentrierst dich auf die Tatsache, dass du deinen Coffee to go jetzt noch gemütlich an der Haltestelle statt in einem vollen Bus genießen kannst.
Kontextreframing
Beim Kontextreframing wird ein neuer bzw. anderer Kontext gesucht, in dem z.B. das Problem oder die störende Verhaltensweise deines Coachees verschwindet oder sich ins Positive wandelt.
Beispiel: Deine Ungeduld zeigt, dass du ein starkes Verlangen nach Veränderung und Fortschritt hast. Diese Energie hilft dir dabei, Projekte voranzutreiben und Fristen einzuhalten.
Darum geht’s im Reframing
Zuerst ist es wichtig, dass dein Coachee erkennt, dass er/sie gerade in einem negativen oder eingeschränkten Muster gefangen ist.
Danach kannst du ihm/ihr bewusst Fragen stellen, die seine/ihre Perspektive erweitern, z. B. „Wie könntest du diese Situation aus einer anderen Sichtweise betrachten?“, “Wie würde jemand damit umgehen, der dieses Problem bereits gemeistert hat?” oder „Welche positiven Aspekte könnte diese Herausforderung haben?“
Wie du dir vielleicht denken kannst, geht es in einem Tool aus dem NLP auch um Sprache: Hilf deinen Klient:innen bei der Umformulierung. Lass ihn/sie hinderliche Wörter durch bestärkende, positiv konnotierte Phrasen austauschen, um eine konstruktive Sprache zu verwenden.
Diese Umformulierung wird deinen Coachee auch auf kreative Lösungen bringen.
Wenn du also merkst, dass deine Klientin sich in negativen Gedankenmustern verfängt, versuche bewusst, diese umzurahmen.
Denn ich bin fest davon überzeugt, dass jeder von uns die Fähigkeit besitzt, seinen Blickwinkel zu ändern und Hindernisse als Sprungbrett für Erfolg zu nutzen.
Natürlich, Reframing ist kein Allheilmittel, aber es ist ein Werkzeug, das für deine Coachees eine wirkliche Bereicherung sein kann. Probiere es aus und du wirst überrascht sein, wie bereichernd das sein kann.
Wenn du mehr über Reframing oder andere spannende Tools aus dem NLP wissen möchtest, schau dir gerne die Ausbildung zum Zert. NLP Coaching Practitioner an. Dort erfährst du, wieso alle großen Coaches NLP nutzen und, wie es auch dein Coaching maßgeblich bereichern wird.
Bis dahin…
Alles Liebe
Mario